Zu kalt, zu spät und überhaupt …

So oder so ähnlich könnte man das diesjährige Kürbisjahr (bei mir zumindest) zusammenfassen, aber alles der Reihe nach.

Auf dem Kürbisfeld stand eine Luzerne-Gräser-Mischung, diese wurde Anfang April seicht gefräst, dann Ende April eine seichte Bearbeitung mit dem Feingrubber und vor der Aussaat am 8.5. noch eine Überfahrt mit Frontgrubber und Kreiselegge.

Im Mai war es dann vorwiegend – kalt. Zu kalt jedenfalls für Kürbisse, die eine Bodentemperatur von 20 Grad und mehr (Sortenabhängig) benötigen.

Jetzt möchte die Natur aber keine unbewachsenen Böden und hat mir deshalb andere Pflanzen geschickt, die die niedrigen Bodentemperaturen besser vertragen haben. Die Distel, die Melde und einige andere hatten gute Wuchsbedingungen, zusätzlich ist die Luzerne wieder durchgewachsen. Hacken war noch nicht möglich, da ja noch nicht ersichtlich war, wo die Kürbisse keimten (oder keimen sollten).

Anfang Juni (05.06.) stießen die ersten Pflanzen durch. Damit ich diese ersten kleinen Pflänzchen zwischen den Beikräutern besser ausmachen konnte, nutzte ich neueste Technik (meine Lebensgefährtin ging vor mir mit einem Stock und zeigte auf einzelne Pflänzchen). Besonders schwierig blieb es aber bei den Butternuss-Kürbissen – hier stand fast nichts.

Eine Woche später entschieden wir, die Teilfläche mit den Butternuss-Kürbissen umzubrechen (Grubber) und neuerlich anzubauen, da im Schnitt nur 15% der Samen gekeimt waren. Die Entscheidung war nicht leicht, denn der 12.06. war schon ziemlich spät für die Saat von Kürbissen.

Mitte Juni haben wir bei den anderen Kürbissorten fleißig in der Zeile mit der Hand gehackt. Den zweiten Hackgang mit der Hand mussten wir auslassen wegen krankheitsbedingter Ausfälle.

Die Butternusskürbisse wurden daher überhaupt nicht mehr gehackt. Von der zweiten Saat sind weniger Samen gekeimt als von der ersten Saat, vermutlich weil es dann zu trocken war. Lustigerweise sind ganz vereinzelt Kürbispflanzen von der ersten Saat nochmal durchgewachsen (sie waren deutlich größer als die der zweiten Saat). Irgendwann im August war es wieder feucht, dann sind auch die restlichen Butternuss-Samen von der zweiten Saat gewachsen – nur leider viel zu spät um noch Kürbisse zu tragen.

In Summe lag der Ertrag bei 15-20% der letzten Jahre, vor allem weil Butternuss als meine stärkste Sorte fast komplett ausgefallen ist.

Die Lehren daraus? Ich habe die Luzerne auf dem Kürbisfeld für 2022 im Herbst umgebrochen (eine Winterbegrünung war geplant, aber nicht umgesetzt). Und falls ich wieder ausfalle, schaffen es die Helferleins auch ohne mich, die Kürbisse zu hacken und zu ernten.

Trotz all der Probleme dieses Jahr, muss und möchte ich mich bei allen Helferleins bedanken. Es sind übrigens mehr als die Fotos vermuten lassen.