Spatenprobe und Wurzelentwicklung geben wichtige Aufschlüsse über die Struktur des Bodens. In dem Zusammenhang bringen Zufälle immer wieder spannende Einblicke.

Winterweizen

Mein Plan war wieder unmittelbar nach der Ernte des Winterweizens (Mitte-Ende Juli) die Zwischenbegrünung direkt zu säen. Leider gibt es das Leihgerät, das ich letztes Jahr benutzt habe, nicht mehr. Daher habe ich am Tag nach der Ernte ein seichte Bearbeitung mit dem Grubber (2-4cm) durchgeführt und gleich darauf die Zwischenbegrünung (Mais-Pro-TR50 von der DSV) mit meiner normalen Sämaschine angebaut.

Die Untersaat war beim Winterweizen nur sehr gering vorhanden. Gleichzeitig hatte ich bei allen Feldern einen Luzerne-Durchwuchs. Der Durchwuchs war besonders stark bei einem Feld, wo die Luzerne bereits 2 Jahre zuvor umgebrochen wurde. Insgesamt war der Boden überall sehr trocken.

Trotz Bedenken habe ich (bei dem Feld mit dem starken Luzerne Durchwuchs) zwei Bearbeitungsstreifen mit dem Paralockerer gemacht. Das Bearbeitungsbild war nicht gut. Stellenweise habe ich riesige Brocken (bis Fußballgröße) heraus gerissen. Diese beiden Streifen waren aber bereits bei der Saat die „angenehmsten“, bezogen auf die Laufruhe der Sämaschine.

Zu guter letzt ist mir noch bei einem anderen Feld das Saatgut ausgegangen ohne dass ich es rechtzeitig bemerkt habe. Durch die Saat mit RTK ergibt das lustige Streifen (und Einblicke).

Winterwicke

Die Winterwicken-Ernte fand ebenfalls Ende Juli statt. Das Feld war über größere Stellen stark mit (Ackerkratz-)Distel verunkrautet. Die Untersaat war gut ausgeprägt. Ich habe mich aus beiden Tatsachen zu einer intensiveren Bodenbearbeitung entschieden und das Feld unmittelbar nach der Ernte ca 20cm tief mit dem Schwergrubber (Doppelherz) bearbeitet. Ausgehend von der Bodenfeuchte war das gut möglich. Zwei Wochen später folgte eine seichte Bearbeitung mit dem Feingrubber und dann sofort die Zwischenfrucht-Saat.

Die Streifensaat

Bei diesem Feld war die Bodenbearbeitung über die ganze Fläche gleich. Einziger Unterschied ist, dass ich bei 2 Streifen mit leerer Sämaschine „angebaut“ habe. Der Unterschied am Spaten ist aber bemerkenswert. Wo keine Begrünung steht, ist die Untersaat (bei der Ernte fast nicht zu sehen) angewachsen.

Der Unterschied am Spaten ist bemerkenswert. Die Stellen sind unmittelbar nebeneinander und mit mehreren Einstichen wiederholt. Wo nur eine Untersaat steht, ist der Boden schön durchwurzelt. Wo die Begrünung steht ist der Boden fest und der Spaten dringt nur schwer ein.

Tiefe Bodenbearbeitung

Die letzten Jahre habe ich versucht, die Zwischenfrucht möglichst seicht oder direkt zu säen. Wie oben beschrieben, habe ich mich beim Winterwickenfeld für eine tiefe Bodenbearbeitung entschieden.

Der Boden ist bei diesem Feld stellenweise extrem schwer und tonig. (Der Großteil meiner Böden ist schwer, dieses Feld sticht trotzdem noch heraus).

Von den Spatenproben gefällt mir dieses Feld am Besten. Zwar finden sich auch hier kompaktere Stellen, aber auf Spatentiefe zeigt sich immer eine schöne Durchwurzelung, die Bodensonde geht die ganzen 100cm hinein.

Paralockerer und Luzernedurchwuchs

Bei diesem Feld mit starkem Luzernedurchwuchs habe ich 2 Traktorbreiten mit dem Paralockerer bearbeitet vor der Zwischenfrucht-Saat. Der Boden war sehr trocken, die Bearbeitung sah mehr nach Schädigung aus.

Beim Zwischenfruchtaufgang zeigen sich einige spannende Ergebnisse:

– Wo ich mit dem Paralockerer gearbeitet habe, ist die Luzerne deutlich schwächer.

– Oberflächlich ist der Aufwuchs höher, wo die Luzerne steht. Dort steht sonst aber fast nichts

– Die Durchwurzelung im gelockerten Boden ist spatentief. Im ungelockerten Boden dringt fast keine Wurzel durch die ersten paar Zentimeter durch. Am eindruckvollsten zeigt sich das beim Vergleich mit dem Rettich vom zuvor beschriebenen Feld.

Fazit

In den letzten Jahren waren die direkt gesäten Begrünungen oft schön. Dieses Jahr waren die Begrünungen schöner, wo zuvor eine Bodenbearbeitung statt gefunden hat.

Auch bei mit dem Paralockerer bearbeiteten Flächen hätte es anders kommen können. Kurz darauf hat es geregnet. Vielleicht wäre der gelockerte Boden ohne diesen Regen einfach nur vollends ausgetrocknet.

Oder anders gesagt – Es bleibt alles ein Versuch und jedes Jahr ist anders 😉